Es war im Frühjahr des Jahres 2003, als zur Vorbereitung der 600-Jahr-Feier der Gemeinde Briesen (M) die „Alte Kita“ als Organisationsbüro genutzt wurde. Zu der Zeit übernahm R. Kramarczyk gemeinsam mit Frau Eisermann die Organisation. Für den Festumzug musste ein Kleiderdepot eingerichtet, Verträge koordiniert und umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt werden. Anfangs war es nur eine ehrenamtliche Beschäftigung, doch der Arbeitsumfang war riesig und wuchs weiter an.
Das Gebäude der alten Kita stand etwa ein halbes Jahr leer und inzwischen wurden die Kellerräume vom Jugendklub genutzt. Da die Gemeinde ein neues Haus für die Kita Ende 2002 eröffnete, wurden schon einige Jahre zuvor keine Sanierungen im alten Villengebäude in der Karl-Marx-Straße durchgeführt. So war der Gebäudezustand bei der Übernahme im jämmerlichen Zustand, vollgestopft mit Sperrmüll aus vielen Jahren der Kita - Geschichte. Nachdem die 600-Jahrfeier vorbei war, kam die Idee auf, ein Gemeinde- und Vereinshaus aufzubauen. Ein Konzept war schnell entstanden. Durch frühere Kontakte zu anderen sozialen Einrichtungen wurde im Gartengelände anfangs ein Kinderferienlager organisiert. Der Kinderladen in Fürstenwalde war für die neue Feriennutzung in Briesen sehr dankbar und so wurden zweimal im Jahr (im Sommer in Zelten im Garten, im Winter in Schlafsäcken im Haus) Ferienlagertage durchgeführt.
Von Anfang an stand das Konzept der gemeinsamen Nutzung für „alle Generationen“ und „Vereine, Gemeinde und Familien“. Heute verfügen der Angelverein über ein eigenes Büro im Haus und der Volleyballverein über eine eigene Beachanlage im Garten. Viele Briesener Vereine nutzen das Objekt inzwischen regelmäßig für einen sehr geringen Unkostenbeitrag.
Im Zuge der 600-Jahrfeier reifte auch die Idee für eine Heimatstube in Briesen. Viele Einwohner und auch ehemalige Briesener waren von dieser Idee begeistert, zumal eine erste Heimatausstellung zur 600-Jahrfeier große Massen von Besuchern anzog. Mit der Einrichtung der Heimatstube, inklusive einem eigenen Archiv, wurde in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der Ortschronik zügig begonnen. Das war Ende 2003. Der Jugendklub im Kellergeschoss sollte ebenfalls kontinuierlich ausgebaut werden.
Trotz der vielen Bau- und Umbaumaßnahmen blieb das Gemeinde- und Vereinshaus ohne große Unterbrechung geöffnet. Heute besuchen jährlich viele Gäste zu Veranstaltungen das Haus. Höhepunkte sind im Januar die feierlichen Ehrungen der ehrenamtlichen Helfer in Briesen, im Februar die DVD-Nachmittage mit den jeweiligen Briesener Rückblicken der Ortschronisten, im Mai die „Lange Nacht der Museen“, im August das große Gartenfest, im September der Tag NaturKultur im Amt Odervorland und im Dezember die Weihnachtsfeiern der Senioren.
Außerdem führen die Briesener Vereine, die Kita und Schulen, die Volkshochschule, soziale Einrichtungen, die Ortschronisten, Familien und die Gemeinde selbst, zahlreiche Veranstaltungen durch.
Für die Briesener Bevölkerung ist das Gemeinde- und Vereinshaus eine absolute kulturelle Bereicherung, eine wichtige soziale Begegnungsstätte vor Ort.
Ein festes Gebilde wird das Gemeinde- und Vereinshaus nie sein. Es wächst und verändert sich ständig, passt sich den jeweiligen Entwicklungen und Bedürfnissen an und bietet den Besuchern in der Heimatstube ständig wechsende Ausstellungen.
Eine Begegnungsstätte, die nur gemeinsam mit den Menschen im Ort, den Hausverantwortlichen und der Gemeinde gestaltet werden kann.
Ein Dankeschön an alle Mitstreiter und gleichzeitig eine Aufforderung an Interessierte zum Mitmachen.
Ideen, Kritiken und Unterstützungen sind auch zukünftig gefragt und geschätzt.