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   M. A. Nexö » 

Wie die Schule ihren Namen erhielt

Anlässlich der Schuleinweihung am 21. Oktober 1956 fand auch die Namensgebung der Schule statt.
Lehrer und Schüler entschieden sich für den Namen des Schriftstellers Martin Andersen Nexö.

 

Wer war Martin Andersen Nexö?

Die Wohnung der Familie Andersen, in welcher Martin Andersen am 26. Juni 1869 als viertes von elf Kindern zur Welt kam, befand sich in einem der ärmsten Viertel Kopenhagens, hoch oben unter dem Dach eines Hinterhauses. 1877 zog die Familie Andersen in das Städtchen Nexö auf der Insel Bornholm. Als er dann viel später zu schreiben begann und mit dem Märchendichter Hans Christian Andersen verwechselt wurde, fügte er seinem Familiennamen Andersen den Ortsnamen Nexö hinzu.
Nach seiner Schusterlehrzeit fand er nur dann und wann eine Gelegenheitsbeschäftigung. Es blieb ihm daher viel Freizeit, um sich weiterzubilden. Auf diese Weise kam er auch dazu, ohne fremde Anleitung die deutsche Sprache zu erlernen. Den jungen wissbegierigen Burschen lernte man bald schätzen, man riet ihm, Volkshochschullehrer zu werden.1893 durfte er seine erste Stellung als Lehrer antreten. Er war auf dem besten Wege, ein richtiger Lehrer zu werden - da warf ihn eine böse Krankheit nieder. Während seiner Gesundungszeit begann er zu schreiben.

Siebenmal musste er die Erzählung »Der Lotterieschwede« umschreiben, ehe er sich die alltägliche Sprache im Schreiben angeeignet hatte. Mit dem Roman »Pelle der Eroberer« sollte Nexö dann in die Weltliteratur eingehen. Als Gegenstück entstand ein paar Jahre später (1917-1921) Nexös zweiter großer Roman »Ditte Menschenkind«. Zu Deutschland besaß der große Däne ein besonders inniges Verhältnis. Lag es daran, dass seine Mutter deutscher Abstammung war oder dass er mit Hilfe der deutschen Sprache Bildungsgüter erwarb? Im Jahre 1923 ließ er sich am Bodensee nieder. Er heiratete zum dritten Male, diesmal eine junge Deutsche, mit der er bis zu seinem Tode das Glück der Zweisamkeit genoss - Johanna May aus Karlsruhe.

1930 ging der Dichter nach Dänemark zurück und siedelte dann im Juni 1947 endgültig nach Deutschland über. 1951 nahm er zunächst eine Wohnung in Radebeul bei Dresden, dann in Dresden-Weißer Hirsch. Die Stadt Dresden ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Am 01. Juni 1954 - wenige Wochen vor Vollendung seines 85. Lebensjahres schloss der große Dichter Martin Andersen Nexö seine Augen für immer. Bereits vor der Namensgebung bestanden enge briefliche Beziehungen zwischen der Schule Briesen und Nexö. Leider konnte der große Dichter die Namensgebung der Schule nicht mehr selbst miterleben. Die Verbindungen zur Witwe Nexö wurden aber weiterhin gepflegt. Bis Mitte der 60iger Jahre besuchten regelmäßig Schulklassen Frau Nexö in Dresden. Ehemalige Schüler und Lehrer (Frau Lassan, Frau B. Bandte, Herr K. Richter) erinnern sich heute noch gern an diese Begegnungen. So zeigte Frau Nexö den Schülern ihr Haus, der Tisch war liebevoll mit leckeren Dingen gedeckt, und sie erzählte aus dem Leben ihres Mannes. War Frau Nexö einmal nicht in Dresden, erwartete man die Schüler in der Nexö-Gedenkstätte in Dresden. Über die Ausstellungsvitrinen wurde ein Tischtuch gedeckt und darauf standen die von Frau Nexö spendierten Kekse, Weintrauben und Kakao. Zusätzlich gab es für die Kinder immer eine kleine Geldspende.

Anlässlich des 10. Jahrestages der Namensgebung wurde Frau Nexö nach Briesen eingeladen. Wegen einer hartnäckigen Erkältung musste sie zu Hause bleiben. Als kleine Aufmerksamkeit schickte sie ein Paket mit Büchern von Martin Andersen Nexö. Leider kam dann die Zeit, wo Frau Nexö aus Altersgründen die Schüler nicht mehr empfangen konnte. Alle denken gern an die Besuche in Dresden.

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