Unsere Schule
Anlässlich der Schuleinweihung am 21. Oktober
1956 fand auch
Die Entwicklung der
Schule "Martin Andersen Nexö"
Sämtliche Lehr- und Lernmittel, Akten und Unterlagen gingen verloren. Nur die ausgelagerten Schulmöbel blieben erhalten. So war in den ersten Nachkriegswochen an eine Aufnahme des Schulbetriebs nicht zu denken. Die Schulkinder wurden zu Erntearbeiten eingesetzt und sammelten Heilkräuter für die Apotheke. Erst am 01. Oktober 1945 begann der Unterricht in der siebenklassigen Schule im ehemaligen Dr. - Franckschen - Haus (heute Gebäude »Amt Odervorland«), das inzwischen dafür hergerichtet wurde. Wenig später kam das Gebäude des heutigen Kindergartens dazu. Es wurden 277 Kinder, 133 Knaben und 144 Mädchen, in 7 Klassen aufgenommen. Am 01.09.1946 wurde die Briesener Schule »Zentralschule im Aufbau«. Im Juli 1953 erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues 16-klassiges Schulgebäude mit angebauter Turnhalle. In den umliegenden Dörfern, außer in Jacobsdorf, wurden die Kinder in Ein- und Zweiklassenschulen unterrichtet. In der Regel bildeten die Schuljahre l -4 und 5 - 8 je einen Klassenverband. Es waren schwere Jahre. Endlich war es dann soweit. Am 01. September 1955 konnte der erste Flügel des neuen Schulgebäudes bezogen werden. Wenige Monate später, am 21. Oktober 1956, wurde der gesamte Bau abgeschlossen. An diesem Tag, dem Tag der Einweihung, erhielt unsere Schule den schönen und verpflichtenden Namen »Martin Andersen Nexö«. Direktor war zu dieser Zeit Herr Joseph Becker. Während bereits ab 01. September 1955 die Schüler der Klassen 5 - 8 aus Jacobsdorf, Pillgram, Biegen und Petersdorf zu uns kamen, folgten am 15. März 1956 die Schüler aus Demnitz, Falkenberg, Wilmersdorf und Madlitz. In 16 Klassen wurden 480 Schüler unterrichtet. Die Klassen 1-4 verblieben in den Dörfern. Im Schuljahr 1956/57 wurde erstmals eine 9. Klasse unter Leitung von Herrn Hans-Joachim Kramarczyk gebildet und als erste 10. Klasse 1958 entlassen. Schüler dieser Klasse waren u. a.: Annedore Koschitzki (verh. Meeß), Doris Kusatz (verh. Arndt), Ingrid Stanke (verh. Klemke), Martin Alter, Siegmund Balzer, Joachim Schulze und Eckhard Wolff. Die Briesener Schule wurde zur größten Landschule des Kreises Fürstenwalde. Ihr Einzugsbereich umfasste 8 Dörfer. Drei Schulbusse sorgten für die regelmäßige Beförderung der Schulkinder aus den ; zubringerorten. 1958 begann der Bau der Schulküche durch Eigeninitiative der Gemeinde und der Lehrerschaft, um für die Kinder eine warme Mahlzeit während der Schulzeit zu sichern. Am 01. September 1966 wurde ein Gebäude mit zwei Räumen fertiggestellt zur Vermittlung grundlegender Kenntnisse im Fach Werken für die Klassen l - 6. Für die Klassen 1-4 gab es weiterhin eine wöchentliche Schulgartenstunde. Die Anlage eines Frühbeets und einer Spargelanlage dienten der weiteren Ausgestaltung des Schulgartens. Die Klassen 7-10 beteiligten sich beim »Unterrichtstag in der Produktion« einmal 14-tägig an den laufenden Arbeiten der LPG in der Pflanzen- und Tierproduktion sowie an technischen Arbeiten der RTS (Reparatur –Technische -Station ) Petersdorf. 1972 entstanden die Anfänge des polytechnischen Zentrums Briesen mit Hilfe der Trägerbetriebe Halbleiterwerk Frankfurt/ Oder und ACZ (Agrochemisches Zentrum). Die Einweihung erfolgte im Januar 1974. Nach Herrn Gerhard Hielscher 1958 und Frau Ingrid Däter 1961 wurde 1964 Herr Günter Borrmann Direktor der Schule. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Schule 650 Schüler und 19 Klassen. Am 01. September 1967 wurden die Schulen in Wilmersdorf, Demnitz und Falkenberg aufgelöst. Die Schüler der Klassen 1-3 dieser Orte wurden nun in der neugebildeten Teiloberschule Alt-Madlitz unterrichtet. Damit fand der Einklassenunterricht in diesem Bereich sein Ende. Die verbliebene Schule Petersdorf wurde erst 1973 aufgelöst. In Pillgram wurde eine 8-Klassen-Schule für die Orte Pillgram, Jacobsdorf und Biegen gegründet. Die Schüler der Klasse 9 und 10 besuchten weiterhin die Briesener Schule. Ab 1967 wurde das Fachlehrerprinzip verstärkt durchgesetzt. Neben den Fächern Sport, Musik, Werken, Zeichnen und Chemie wurden auch für die restlichen Fächer Unterrichtsräume im Rahmen des Fachunterrichtsraumsystems festgelegt. Zur besseren Entwicklung der außerunterrichtlichen Arbeit wurde ab 01. September 1973 die Planstelle eines 2. Stellvertretenden Direktors für a. T. (außerunterrichtliche Tätigkeit) geschaffen. In vielen Arbeitsgemeinschaften konnten sich die Schüler außerhalb des Unterrichts betätigen. Besonderes erfolgreich waren die jungen Schiffsmodellbauer mit Herrn Königsmann, die Ringer mit Herrn Hansel und die Angler mit Herrn Reichert. Viele Jahre bestimmten unsere Leistungssportler die Spitze im Kreis Fürstenwalde. Fast alle Schüler der Klassen l - 4 besuchten den Schulhort und wurden von 8 Erziehern betreut. Von 1975 bis 1989 bestanden freundschaftliche Kontakte zu polnischen Lehrern und Schüler der Schulen Kargowa, Nowe Miasteczko und Choszczno. Im Schuljahr 1982/83 wurde der Kulturraum, ein Anbau der Schulküche, fertiggestellt und konnte für viele kulturelle Zwecke, wie Einschulungs- und Entlassungsfeiern, Schulfeste u. a. genutzt werden. Nach jahrelanger schwieriger Beheizung der Schule mit 56 Kachelöfen konnte am 14. Juni 1984 das Heizhaus der Schule mit der dazugehörigen Zentralheizung in Be trieb genommen werden. Ende der 80-ziger Jahre war die Vergrößerung der Turnhalle durch einen Anbau vorgesehen, der aber nicht mehr realisiert wurde, Mit der Wende, dem Beitritt der DDR zur BRD. wurde durch die Schulleitung, vertreten durch Herrn Detlef Angerhöfer, und Kollegen der Schule sowie die Gemeindevertretung Briesen. später mit dem Amt Odervorland. ein neues bauliches Konzept erarbeitet, das den Neubau einer Turnhalle und die Erweiterung des Schulgebäudes vorsah. Im Schuljahr 1990/91 wurden415 Schüler in 20 Klassen unterrichtet. G. Borrmann
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